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Blog 15

Neulich beim Pastis mit Sissy. Sieht danach aus, als wär sie demnächst wieder in festen Händen (obwohl, ob der Sprenzel Patric richtig an- und zupacken kann, ist ziemlich zweifelhaft). Nicht deswegen aber ist sich Sissy der Sache nicht sicher. Sondern, weil ihre Libido in der ‹committeten› Form der Partnerschaft nach einem Jahr maximal nach einem anderen Genkonglomerat resp. anderen Handauflegern schreit – und sie diesem Ruf früher oder später nachzugeben gezwungen ist.

Dass die Lustkurve vieler Frauen in Beziehungen, je ‚fester’ diese eben werden, desto steiler fallen, ist hinlänglich bekannt. Nicht, dass Männer deshalb weniger fremdspazieren. Sie sind aber doch allzeit bereit, auch bei der eigenen Partnerin in die Bresche zu springen. Es geht bei ihnen offenbar vielmehr darum, (überhaupt) jemanden für Bettgeschichtchen zur Verfügung zu haben. Das ist verständlich, schliesslich ist der Aufriss ein anstrengendes, zeit- und geldintensives Unternehmen, das zudem ziemlich rezessionsanfällig ist. Während der Schuster also auch dabei willens ist, möchten die Leisten lieber aus dem Business aussteigen. Entweder, sie tun’s dann, oder sie rutschen langsam aber sicher in die Asexualität ab.

«Wie viel Sex ist denn überhaupt genug?», wollt ich von der Community des online Newsletters, der die Zürchernden so cool machen, wissen.

Die erste Antwort ist mein liebstes Votum zugleich. Sequelle, ganz pragmatisch, klammert den Lustfaktor gänzlich aus: «Nie ist zuwenig, zuviel ist, wenn’s gerötet ist und brennt.»

Das nenn ich Einsatz! Wie schon die Toten Hosen anno dazumal wussten: «Auch wenn es weh tut, rein muss er doch!» Daniel würd sich dem bestimmt anschliessen. Mit seinem neuen Ikea-Bett geht’s nämlich wie geölt: zählst Du noch oder f***** Du schon?

Herr Nebensatz äussert sich daneben viel genügsamer. «In einer Beziehung habe ich zweimal pro Woche Sex, und das finde ich toll. Habe ich keine Beziehung, habe ich so gut wie nie Sex, und das finde ich gar nicht toll.»

Ob er älter ist als 15?

Auch Nimmersatt Blake outet sich als Testosteronross. «Jeden tag, am Wochenende täglich zweimal.»

Ob das den Wünschen oder der (gelebten) Realität entspricht? So oft zum Zug zu kommen, wär ihm zu gönnen Aber bitte ohne Brennen, Rötungen und Vaginalmykose.

Lucid, bereits befreit von den Zwängen der Triebe, behauptet, Sex müsse eine gewisse Exklusivität behalten: «Täglich? muss ja furchtbar öde werden mit der Zeit…je nieer, desto besser.» Das gute daran, Schleimhäutchen und G-Punkt werden nicht abgewetzt und weder Schmerzenslaute noch Haushaltsgeld müssen auf dem Behandlungsaltar der Brazilian Waxerin geopfert werden.

Slomo bringt mit dem modus vivendi einen wichtigen Faktor ins Spiel: «Wie wird überhaupt gezählt? Zählt die ‹frühmorgendliche Halbschlafnummer oder letztlich nur das ‹Reinraus›?» (Ja, Slomo! Halbe Sachen sind doch immer beschissen.)

Der foren-lesende und forumsfragen-beantwortende Heindoof hat klug konstatiert: «Ich halte es so, falls ich jemals zu bloggen beginne, hab ich zu wenig.» Gut gebrüllt, Löwe.

Auch Rotzgöre findet meine Frage doof. Von Statistiken hält sie nichts, Strichleinlisten sind scheisse, es zählt einzig die Qualität. Dennoch (inkonsequent?) gilt für sie ‹persönlich› je öfter je besser. Weil sie aber grad Single ist (und offenbar total erfolglos), bedient sie sich gern auch ihrer zwei [sic!] Hände. Weiter so. Mal vüre mal hindere mal links mal rächts. Aber zählen tut’s trotzdem nicht.

Wer noch immer nicht schlauer ist, nehme Chouchous Antwort als Zollstock: «Ich find gut: bei jedem Treffen mit dem Partner (also 3-4 x pro Woche) plus am Wochenende und in den Ferien mehr, weil mehr Zeit.»

Astrologisch gesehen, würde sich für die drei bis vier Mal pro Woche Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag empfehlen. Und dann ist ja schon Wochenende.

Dass es dann wenigstens am freien Dienstag nicht mehr brennt, ist zu hoffen. Aber da kann der Apotheker vielleicht weiter helfen, oder ein Profi von der Dienerstrasse.

Fazit: Schlaue Erkenntnisse zu diesem Thema gibt’s keine. Ich arbeite deshalb gerade an meinem ersten populärpsychologischen Werk: Die Sex Diät – Wie SIE immer Lust hat – und ER die Stange hält.

Das Werk wird ziemlich kurz. Jojo-Effekt.

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